Die Beharrlichkeit, mit der der Raubbau in der Bucht weiter betrieben wurde, zwang zu schärferen Gesetzen. Am 20. Juli 1787 erließ der Conseil d'état du Roy eine Verordnung, in der die Zeit des Austernfangs noch weiter beschränkt wurde.

Vom 1. April bis zum 15. Oktober wurde ein absolutes Fangverbot ausgesprochen. Bei Verstößen hiergegen wurde die Konfiszierung des Schiffes und eine empfindliche Geldstrafe angeordnet. Zur Durchsetzung dieser Verordnung wurde in Cancale ein königlicher Inspektor eingesetzt.

Doch auch in der Zeit von Mitte Oktober bis Ende März war der Fang nicht völlig freigegeben. Vielmehr wurden die Tage, an denen die Schiffe zum Fang auslaufen durften, von einem Komitee bestehend aus den vier "gardes-jurés", die jeweils am ersten Oktober eines jeden Jahres von der Versammlung der Schiffseigner gewählt wurden, genau festgelegt, nachdem sie die Austernbänke auf ihren Zustand hin überprüft hatten. Eine weiße Fahne, die an der Croix de la Houle gehißt wurde, gab an den so bestimmten Tagen das Startsignal für den Aufbruch der Austernfänger.

Zum Text der Verordnung von 1787:

Règlement pour la pêche des huîtres dans la Baye de Cancale du 20 juillet 1787

Das unerhörte Schauspiel, bei dem Hunderte von Schiffen den Hafen von La Houle verließen, um auf den freigegebenen Austernbänken die wertvollen Muscheln zu ernten, wurde bald "La Caravane" genannt. In der Mitte des 19. Jahrhunderts zählte die Fangflotte, die an diesen Tagen aufbrach, nicht weniger als 250 Boote.

"La Caravane", das waren die heiß ersehnten Tage, die die ganze Stadt in frohe Unruhe versetzten.

Wie ein festliches Kleid verhüllten die unzähligen Segel der Schiffe, unter denen die Bisquines die Mehrzahl ausmachten, das Wasser in der Hafenbucht.