Die
Austern von Cancale
Historisches
Von der Frühzeit zum 18.
Jahrhundert
Die Caravanes - 18. bis 20.
Jahrhundert
Die Austernzucht im 19.
/ 20. Jahrhundert
Die Auster heute
Literarisches
Die
Austern von Cancale
Historisches
Von der Frühzeit zum 18.
Jahrhundert
Die Caravanes - 18. bis 20.
Jahrhundert
Die Austernzucht im 19.
/ 20. Jahrhundert
Die Auster heute
Literarisches
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Die Austern von Cancale
Die Cancalaiser Auster im Laufe der
Jahrtausende
Die Austernzucht im 19. und 20.
Jahrhundert
Der
Niedergang der natürlichen Austernbänke Die
Reglementierung des Austernfangs konnte es
letztlich nicht verhindern, daß die natürlichen
Vorkommen der Muscheln auf den Austernbänken
fast vollständig vernichtet wurden. Die
Vorstellung, die Bänke seien schier unerschöpflich,
war aus den Köpfen der Austernfischer nicht
auszutreiben.
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______ Dies zeigte
im Jahr 1906 erstmals fatale Folgen als nur noch
acht Millionen Austern gefangen wurden. 1874
waren es noch 25 Millionen, 1903 immerhin noch 21
Millionen Austern. Nach einem kurzen Anstieg im
Jahr 1919 auf 20 Millionen sank die Zahl bis 1926
kontinuierlich erneut auf drei Millionen ab.
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Die
ersten Zuchtversuche Schon um
1858 wurden vor allem durch den Marinekommissar Le
Bon die ersten Versuche unternommen, die
Austern zu züchten, um ihren Bestand zu erhalten.
Diese Versuche waren zunächst wenig erfolgreich,
weil es nicht gelang, die aus anderen Regionen
erworbenen Larven auf den "Sammlern" (Stützen
aus Holz oder Schiefer), festzusetzen, um sie
dort heranwachsen zu lassen.
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______ Mit
besseren Ergebnissen konnte einige Jahre später Paul
de Lorgeril, Bürgermeister von Cancale
und Vorsitzender der Vereinigung der Austernzüchter,
aufwarten. Ihm gelang es in den siebziger und
achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts, Larven,
die er in Aurauy gekauft hatte, aufzuziehen.
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______ Die
Cancalaiser standen De Lorgerils Zuchterfolgen
zunächst wenig freundlich gegenüber. Unerhört
schien ihnen die Idee, die Cancalaiser Auster
durch Muscheln auswärtiger Herkunft ersetzen zu
wollen. Gleichwohl begann mit den Bemühungen von
Le Bon und Paul de Lorgeril die Zeit der
Austernzucht, der ostréiculture,
die wenig später den Fang der wildwachsenden
Muscheln fast vollständig ersetzen sollte, womit
auch die Epoche der Caravanes ihrem Ende entgegen
ging.
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______ Die Zahl
der Schiffe nahm rapide ab. Die stolzen
Bisquines, an die das Wappen von Cancale noch
heute erinnert, verschwanden aus dem Hafen von La
Houle.
Aus
den Austernfischern wurden Bauern, die ihre
Felder nicht auf dem Land sondern im Wasser der
Bucht bestellten und dort ihre Ernte einfuhren.
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Die
Cancalaises Die Larven
der Cancalaiser Flachauster (Ostrea
edulis) , "la Plate",
"Cancalaise" oder auch
"Belon" genannt,
wurden im Sommer im Golf von Morbihan
herangezogen. Als einjährige Jungaustern wurden
sie sodann nach Cancale verbracht, wo sie in den
Austernparks drei oder vier Jahre lang
heranreiften, bevor sie geerntet wurden.
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Die
Creuses Der Niedergang der
Cancalaiser Flachauster begann im Jahr 1959 als
die ersten Felsenaustern, die "creuses"
(Crassostrea angulata, auch
"Portugaises" -
Portugiesiesche Felsenaustern - genannt), ihren
Einzug in Cancale hielten. Die Befürchtungen der
Cancalaier zur Zeit des Paul de Lorgeril erfüllten
sich nun.
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______ Die unermeßlich
alte Cancalaiser Flachauster, die seit
Jahrtausenden die Bucht bevölkerte, verschwand
fast völlig zu Gunsten einer neuen, fremden Art
mit einer tiefen Schale. Doch gerade diese neue
Art der "creuses" war es, die der
Austernzucht wieder den nötigen Aufschwung möglich
machte. Ihre Larven wurden aus dem Küstenabschnitt
zwischen Noirmoutier und Arcachon herbeigeschafft.
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Der
Winter 1963 und die Crassostrea gigas Der herbe
Winter des Jahres 1963, der Ende Januar die Bucht
mit einer anderthalb Meter dicken Eisschicht
bedeckte, vernichtete große Teile des
Austernbestandes. In ihrer Not setzten die
Cancalaiser Austernzüchter die schnellwachsende
Art der japanischen Auster (Crassostrea
gigas) an, womit sie eine vorzügliche
Wahl trafen.
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Der
Virus Bonamia ostrea Erneute Rückschläg
brachten die Jahre 1978 und 1980. Nachdem zunächst
eine Verschlammung der Bucht die Zuchtbecken
betraf, befiel der Virus "bonamia ostrea"
1980 die noch übrig gebliebenen Bestände der
Flachaustern. Auch diese Widrigkeiten vermochten
die Cancalaiser Austernzüchter in beachtlicher
Weise zu bewältigen.
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Die jährliche
Ernte von bis zu fünftausend Tonnen
Felsenaustern und ca. eintausend Tonnen
Flachaustern stellt immerhin ein Viertel der
Gesamtproduktion in Frankreich dar, und das in
einer einzigartigen Qualität, an der sich nicht
nur der Mensch sondern auch der Austernfischer
mit seinem kecken roten Schnabel erfreut. |
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