Bisquines
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Die Bisquines von Cancale und die
Cancalaise
Vom Rahsegel zum Lugger
Die erste Bisquine, die in Cancale
gebaut wurde, war die "Prévôt",
die 1814 in La Houle entstand und mit einer Größe
von 8,30 x 3 Meter noch recht bescheiden ausfiel.
Auch besaß sie noch nicht die typischen
Luggersegel der späteren Bisquines sondern war
stattdessen mit den bis zum 19. Jahrhundert üblichen
Rahsegeln der Cancalaiser Schiffe ausgestattet. |
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Doch schon
die nächsten Bisquines, die in Cancale gebaut
wurden, waren echte Lugger, bei
denen die Segel nicht an einer Rah quer zur
Schiffsachse angeschlagen wurden sondern ähnlich
einem Besansegel längs der Schiffsachse
ausgerichtet werden konnten, wobei sie
unsymetrisch am Mast angeschlagen waren, indem
die Segel im Verhältnis 1/3 zu 2/3 hinter oder
vor den Masten standen. |
(Ausschnitt
aus dem Gemälde von Gilbert, 1856)
(Zum Vergrößern auf das Bild klicken.)
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Schon bald
verdrängten die Luggersegel die Rahsegel in der
Bucht vor Cancale fast vollständig. Das berühmte
Gemälde "Le Port de la Houle", das Gilbert
1856 schuf und das eines der wichtigsten
Zeugnisse der Stadt aus dem 19. Jahrhundert
darstellt, zeigt, welche Vormachtstellung die
Lugger gegenüber den rahgetakelten Schiffen hier
einnahmen.
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Drei Masten und zehn Segel
Die
Dreimaster-Bisquine "La Perle"
Bildquelle
(Bild vergrößern.)
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Die
typische Bisquine besaß drei Masten, den
Fockmast (mât de misaine), den
Großmast (grand mât) und den
Besanmast (flèche en cul),
einen Bugspriet (bout dehors)
und einen Heckspriet (mât de tapecul).
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Die Masten
trugen Luggersegel, die im Vergleich mit den bei
den Cancalaiser Schiffen zuvor üblichen
Rahsegeln eine optimale Ausnutzung der Windkräfte
ermöglichte. |
Die Segelfläche
war jedenfalls bei den größeren Bisquines
geradezu immens groß, so daß ein vorzüglicher
Antrieb gesichert war. |
( Zum
Segelplan der Bisquine La Cancalaise.)
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Über dem
Großsegel (grand'voile) und der
Fock (misaine) erhoben sich
nicht nur die Marssegel (grand hunier
und petit hunier) sondern darüber
auch noch die Bramsegel (grand perroquet
und petit perroquet). Auch der
Besanmast war mit zwei Segeln bestückt (tapecul
und hunier de tapecul). Am
Bugspriet wurde ein Vorsegel (foc)
gehisst.
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Ein zusätzliches
"bonnette", ein
besonders großes Vorsegel, das einem Genuasegel
gleicht und an einem zweiten Bugspriet, dem
"tangon", der quer zur
Schiffsachse ausgelegt werden konnte, gehisst
wurde, verschaffte zusätzlichen Antrieb. |
Die
Bramsegel und das "Bonnet" wurden
allerdings in der Regel nur bei den Regatten
gesetzt, um die größtmögliche Geschwindigkeit
am Wind erreichen zu können. Mit all diesen
Segeln waren die Bisquines in Frankreich die
Fischerboote mit der größten Segelfläche. |
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