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La Cancalaise

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Die Bisquines beherrschten für einen Zeitraum von mehr als einhundert Jahren das Bild der Baie du Mont Saint Michel. Für alle Zeiten werden sie untrennbar mit Cancale verbunden sein, auch wenn ihre herrlichen Segel in der Mitte des 20. Jahrhunderts aus der Bucht verschwanden. Nur noch eine einzige Bisquine aus Cancale kreuzt heute durch die Bucht, die Cancalaise.

Eine der schönsten Bisquines, die La Perle, war im Jahr 1905 durch Jules Bouchard gebaut worden und gehörte zunächst Auguste Lehoerff und sodann Jean Cléraux. Nach einem halben Jahrhundert, in dem sie den Fisch- und Austernfang versah, wurde sie 1958 abgewrackt .

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Als in den siebziger und achtziger Jahren das Interesse an den einst für Cancale so typischen Bisquines wieder wach wurde, entstand der Wunsch, eines der Schiffe, von denen kein einziges mehr erhalten war, wieder nachzubauen. Nach der Gründung des Vereins "Les Amis des Bisquines et des anciens bateaux à voile de Cancale" im Jahr 1973 wurde 1984 die "A.B.C." ("Association pour la bisquine cancalaise" oder kurz "Association Bisquine Cancalaise") gegründet.

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Bei der Suche nach einem Vorbild für einen Bisquinenachbau fiel die Wahl auf La Perle, deren Konstruktionspläne noch überliefert waren. 1985 wurde mit ihrem Nachbau begonnen. Am 18. April 1987 konnte der von einer begeisterten Menschenmenge begleiteten Stapellauf des Schiffes erfolgen, das auf den Namen La Cancalaise getauft wurde.

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Dem unermüdlichen Einsatz der Gründungsväter der A.B.C. und ihren Mitgliedern ist es zu verdanken, daß die Cancalaise die Erinnerung an die einzigartigen Bisquines wach hält. Majestätisch zieht die Cancalaise mit ihren stolzen Segeln durch die Bucht. Ein jeder kann einen Segelturn auf ihr buchen und auf ihren Planken eine Halbtagesfahrt vor Cancale oder eine Tagesfahrt nach Chausey unternehmen, um sich nostalgisch in die große Zeit der Bisquines zurückversetzen zu lassen. (Siehe die Hinweise unter Praktisches.)

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La Cancalaise:

Länge des Schiffsrumpfs: 18,10 m
Höhe: 4,80 m
Tiefgang: 2,50 m
Verdrängung: 45 Tonnen
Motor: 180 PS
Seegelfläche: bis 400 qm (mit gesetztem Bonnet)

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Die Cancalaise besitzt drei Masten, den Fockmast (mât de misaine), den Großmast (grand mât) und den Besanmast (flèche en cul), einen Bugspriet (bout dehors) und einen Heckspriet (mât de tapecul). Die Masten tragen Luggersegel, die eine optimale Ausnutzung der Windkräfte ermöglichen. Die außergewöhnliche Größe der Segelfläche sichert einen vorzüglichen Antrieb.

Über dem Großsegel (grand'voile) und der Fock (misaine) erheben sich nicht nur die Marssegel (grand hunier und petit hunier) sondern darüber auch noch die Bramsegel (grand perroquet und petit perroquet). Auch der Besanmast ist mit zwei Segeln bestückt (tapecul und hunier de tapecul). Am Bugspriet wird ein Vorsegel (foc) gehisst. Ein zusätzliches "bonnet" (ein besonders großes Vorsegel, das einem Genuasegel gleicht und an einem zweiten Bugspriet, dem "tangon", der quer zur Schiffsachse ausgelegt werden kann, gehisst wird) verschafft zusätzlichen Antrieb.

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Die Bramsegel und das "bonnet" werden allerdings in der Regel nur bei den Regatten gesetzt, um die größtmögliche Geschwindigkeit am Wind erreichen zu können. Mit all diesen Segeln war die Vorgängerin der Cancalaise, die La Perle, in Frankreich eines der Fischerboote mit der größten Segelfläche.

( Zum Segelplan )

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Drei Jahre nach dem Stapellauf der Cancalaise zogen die Granvillaiser nach, indem sie 1990 ihren Bisquinenachbau, La Granvillaise, zu Wasser ließen.

Die schwarze Cancalaise und die weiße Granvillaise können nunmehr die alte Tradition der Regatten wieder aufnehmen. Seit 1999 stellen sie sich alljährlich im August dem Wettkampf in der Bucht. Die Cancalaise konnte bislang bei diesen Regatten die Tradition der Überlegenheit der Cancalaiser Bisquines über die Granvillaiser Bisquines fortsetzen.


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