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Das Mittelalter

Die erste urkundliche Erwähnung von Cancale im Jahr 1032

Im Jahr 1032 bestätigte Herzog Alain III. eine Schenkung, die sein Vater Geoffroy und seine Mutter Havoise der Abtei von Saint-Michel gemacht hatten, nämlich "deux églises, Saint-Méloir et Saint-Méen-Judicaël, ... un village s'appelant Cancavene avec le port qui lui est adjacent" (zwei Kirchen, Saint-Méloir und Saint-Méen-Judicaël, sowie die Ortschaft Cancavene mit ihrem angrenzenden Hafen; zitiert nach Thierry Huck, Cancale, 2000 ans, Histoire détaillée, Les Editions du Phare, 1999).

"Cancavene" ist mithin der älteste überlieferte Name von Cancale. In einer weiteren Urkunde, die in der selben Epoche errichtet wurde, ist er "Chancavene" geschrieben. Auch in dieser Urkunde wird der Besitz der Abtei von Saint-Michel an der Gegend von Cancale bestätigt, eine Gegend "située près du rivage de la mer appelée Chancavene et le port nommé Portpican (Port-Pican) ... les églises et tout ce qui leur est joint" (zitiert nach Thierry Huck, a.a.O.).

 

Die Bedeutung des Namens Cancavene / Cancale

Der Name Cancavene setzt sich aus den beiden bretonischen Wörtern "konk" (kleine Bucht) und "aven" (Fluß) zusammen und bedeutet damit soviel wie "kleine Bucht am Fluß". Ein Fluß, der sich durch das Gebiet von Cancale ziehen würde, findet sich heute nicht mehr. Thierry Huck, ein einzigartiger Kenner der Cancalaiser Geschichte, stellte deshalb folgenden Erklärungsversuch für den Namen auf. Der Fluß Guyoult, an dessen Mündung die Heiligen Samson und Méen gelandet sein sollen, mündet heute bei Le Vivier in die Baie du Mont Saint Michel, also ungefähr auf halber Strecke zwischen Cancale und dem Mont Saint Michel. Dieser heute eher bescheiden anmutende Wasserlauf soll vor der Eindeichung des Sumpfgebietes am westlichen Teil der Baie du Mont Saint Michel, die im 11. Jahrhundert begann, noch an Saint-Benoît vorbeigezogen sein, das ca. 6 Kilometer westlich von Le Vivier und ca. 10 Kilometer südöstlich von Cancale an der Bucht liegt. Thierry Huck stellt nun die These auf, daß in noch älterer Zeit der Fluß Guyoult dem Verlauf der Küste nach Westen folgte, um hier zwischen der Île des Landes und der Pointe du Grouin ins Meer zu münden. Die Bezeichnung des Wasserlaufes zwischen der Île des Landes und der Pointe du Grouin als "Vieille Rivière" (alter Fluß) läßt in der Tat eine Flußmündung vermuten, die sich noch in der Jungsteinzeit hier befunden haben dürfte. Wenn sich der Guyoult einst vor dem Felsen zwischen dem heutigen Cancale und der Pointe du Grouin durch eine Sumpflandschaft zog, die erst später mit der Hebung des Meeresbodens unter dem Wasserspiegel verschwand, dann wäre der Name Cancavene ohne weiteres erklärbar. Die kleinen Buchten um Port Picain und Port Briac, in denen die ältesten Funde gemacht wurden, die auf eine Besiedlung im Raum von Cancale hindeuten, hätten dann tatsächlich an einem Fluß gelegen, weshalb sich der Name Cancavene (Kleine Bucht am Fluß) erklären ließe.


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und die Bedeutung des Namens Cancale
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Zuletzt aktualisiert: 12.07.03 00:20:26