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13. Mai 1779
Bombardement englischer Schiffe auf Cancale
Nachdem Frankreich im Jahr 1778 als Verbündeter der zwei Jahre zuvor aus der Taufe gehobenen Vereinigten Staaten in den seit 1775 schwelenden Unabhängigkeitskrieg gegen England, der mit dem Friede von Versailles 1783 sein Ende fand, eingetreten war, gewann Cancale mehr und mehr Bedeutung als einer der Häfen, in denen die Handelsschiffskonvois nach Amerika zusammengestellt wurden. Der Umstand, daß die Bucht von Cancale damals militärisch noch nahezu ungeschützt war, verlockte die Engländer zu einem Überraschungsangriff.
Am 13. Mai 1779 zog gegen elf Uhr Vormittags ein englischer Schiffsverband bestehend aus drei Fregatten, einem Kaperschiff und zwei Geleitschiffen vor der Hafenbucht auf. Ihrer Feuerkraft von 133 Kanonen konnten die Cancalaiser nur zwei Fregatten, die Danae und die Valeur, sowie zwei kleinere, mit 20 bzw. 10 Kanonen bestückte Schiffe, die Ecluse und die Guêpe, entgegen stellen.
Im Feuerhagel der englischen Schiffe versenkte der Kapitän der Danae sei Schiff selbst, um zu verhindern, daß es in Feindeshand fiel. Die Valeur erhielt einen Volltreffer in ihre Pulverkammer. Die manövrierunfähig geschossene Valeur lief vor Saint-Benoît auf Grund, wo ihr Wrack noch heute bei Ebbe zu sehen ist. Der Kapitän der Guêpe ließ sein Schiff an der Pointe de Roche Noire vor Grund laufen und die Kanonen an Land verbringen, von wo aus sie immerhin den Zugang zum Hafen schützen konnten.
Die englischen Schiffe konnten nach der Ausschaltung der französischen Schiffe Cancale fast völlig ungehindert über Stunden unter Beschuß nehmen. Eine der mehr als 2000 Kanonenkugeln, die auf die Stadt herab hagelten, schlug in die Mauer des Schlafzimmers des Pfarrhauses ein. Der damalige Gemeindevorsteher Lemoine ließ zum Gedenken an diesen fürchterlichen Tag für Cancale die Kanonenkugel, die noch heute an Ort und Stelle zu sehen ist, mit einer Kupferplatte mit folgender lateinischer Inschrift einfassen:
Kanonenkugel
im Garten des Pfarrhaues. |
"Cur feris hanc, insane, domum? Hic pax sacra moratur. Hic globus emissus fuit ab anglica nave, die 13 mai 1779 ..." ("Warum klopfst du wahnsinnige Kugel an dieses Haus? Hier wohnt der heilige Friede. Diese Kugel wurde von einem englischen Schiff am 13. Mai 1779 gefeuert ...") traf die alte Kirche Saint Méen, eine andere Eine weitere Kugel, die die alte Kirche Saint Méen getroffen hatte, ruht heute auf einem Sockel im Garten des Pfarrhauses.
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Die Hilflosigkeit, mit der die Cancalaiser dem englischen Angriff ausgesetzt waren, war einer der entscheidenden Gründe für den noch im selben Jahr begonnenen Bau des Fort des Rimains.
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